Wie überlebe ich einen Atomkrieg?

Die Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind umstritten, denn es gibt keine Beispiele aus der Geschichte in denen mehrere Staaten Atomangriffe ausgeführt haben. Ob ein Atomkrieg begrenzt bleibt, oder sich ausweitet, welche Ziele angegriffen werden und welche nicht, wie viele und welche Atomwaffen eingesetzt werden, kann niemand voraus sagen. Klar ist: Wer sich im Wirkungsbereich einer Atombombenexplosion befindet wird ziemlich sicher nicht überleben. Die Wirkungen eines Planeten weiten Atomkrieges sind unbeschreiblich.

Was passiert bei einer Atombombenexplosion? 

Ein Beispielbild einer Atombombe mit mit der heute üblichen Sprengkraft von 800 Kilotonnen, abgeworfen über der Nürnberger Rüstungszentrale von Diehl.

Kurz gesagt: Eine Atombombe hat bei ihrer Explosion vier Wirkungsbereiche und zwei unmittelbare Zerstörungsursachen:

Einen gewaltigen, Millionen Grad heißen Feuerball und eine immense Druckwelle.

Im Bereich der Explosion selbst (im Beispielbild der innere gelbe Kreis, eine Fläche von ca. 3 km²) entsteht eine Hitze von mehreren Millionen Grad. Alles in diesem Bereich, Menschen, Fahrzeuge, Gebäude wird einfach verdampft.

Die Druckwelle zerfetzt in diesem Bereich fast alle Gebäude (im dunkelgrauen Kreis, 134 km², von Langwasser bis zur Fürther Oststadt, von Stein bis Laufamholz). Nahezu alle vom Lichtblitz der Explosion blinden Menschen in diesem Bereich sterben sofort durch unmittelbare Verletzungen der Druckwelle oder umherfliegende Trümmer.

Die Hitze der Explosion breitet sich  aus. In diesem Bereich (der orangene Kreis, 384 km², u.a. Behringersdorf, Fischbach, Katzwang, Zirndorf, Stadeln, Großgründlach) werden alle Hautschichten schweren Verbrennungen ausgesetzt, die zum Verlust von Körperteilen, und – nicht schnell behandelt – zum Tod führen werden. Bei einem Abwurf von Atombomben ist damit zu rechnen, dass Hilfskräfte lange schlechten Zugang zu dem Gebiet haben, und Krankenhäuser weitgehend zerstört und vollkommen überlastet sind. Die Trümmer ermöglichen es, dass sich ein Feuersturm schnell verbreitet, der die Versorgung von Verletzten verhindert und weitere Todesopfer fordert.

Im äußeren Umkreis der Druckwelle (der hellgraue Kreis, 1060km², u.a. Erlangen, Lauf, Schwabach, Roßtal) zerbersten Fensterscheiben, und Menschen an den Fenstern welche die Explosion beobachtet haben, können schwer verletzt werden.

Etwa 270.000 Menschen in Mittelfranken wären innerhalb der ersten Minuten tot, weitere 328.000 wären verletzt. Diese Zahlen sind natürlich nicht definitiv, sondern lediglich Schätzungen die einen Eindruck vermitteln sollen.

Und damit ist noch nicht von der Radioaktivität, die durch den Einsatz freigesetzt wird gesprochen. 

Sie wird hunderte Jahre später noch zu Todesfällen führen, das Trinkwasser in der ganzen Region verseuchen und Monate lang nach der Detonation der Bombe radioaktiven Niederschlag verursachen, der sich je nach Wetterlage über hunderte Kilometer erstrecken kann. Ausführlichere Beschreibungen der Folgen eines Atomschlages gibt es hier: 

Das beschriebene Szenario ist lediglich eine einzige Atombombe genannten Typs. 

Sowohl die USA als auch Russland hatten im Jahr 2022 1644 (USA) bzw 1588 (Russland) einsatzbereite Sprengköpfe, und haben knapp 2000 bzw. 3000 weitere gelagert. Einen vollständig eskalierten Atomkrieg würde in Russland, den USA und Europa kaum jemand überleben. 

Die Masse der durch die Explosionen in die Atmosphäre geworfenen Trümmer und Asche führen zu einem Nuklearen Winter und einer weltweiten Verstrahlung, die in wenigen Jahren fast sämtliches Leben auf der Erde vernichten.

Unsere Heimat ist im Fall eines Atomkrieges ein mögliches Ziel.

Denn im Raum Nürnberg-Fürth-Erlangen befindet sich Rüstungsproduktion. Zum Beispiel Diehl (Bomben und Munition, Nürnberger Südstadt), Sig-Sauer (Kleinwaffen, Fürther Süden) sowie dutzende Zulieferer für Rüstungsindustrie (vor allem Sprengstoffe, verteilt in Nürnberg und Fürth). Seit dem Bundeswehrförderungsgesetz von 2024 wird auch an der Universität Erlangen-Nürnberg in Zukunft militärische Forschung stattfinden. 

Beide Städte sind damit potenzielle Ziele eines Atomschlages.

Darüber hinaus sollen – wie Bundesregierung und US-Außenministerium am 10.Juli 2024 bekanntgaben – ab 2026 auch in Deutschland Hyperschallraketen stationiert werden, welche auch Atomsprengköpfe transportieren können. Zusätzlich zu den 20 B-61 Bomben, die in Rheinland-Pfalz stationiert sind, ist es also möglich dass bis 2026 weitere Atomwaffen stationiert werden. Diese hätten mit den Hyperschallraketen eine kürzere Vorwarnzeit und steigern damit das Risiko eines Atomkrieges allein durch ihre Stationierung. 

In nicht einmal zwei Jahren drehte die Grüne Außenministerin Baerbock ihre Haltung zur Stationierung von US Raketen um 180° – wie ein Fähnchen im Wind. Sie beteiligt so  Deutschland aktiv an der nuklearen Aufrüstung. Atomwaffen auf deutschem Boden machen aber unser Leben keinesfalls sicher. 

Da hilft nur: kämpfen wir gemeinsam um Abrüstung und Frieden!

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